Hört man die ersten Takte des Songs »Prayer« der polnischen Jazz-Sängerin Karolina Glazer, so fühlt man sich in die weiten Ebenen Schwarzafrikas versetzt. In anderen Stücken glaubt man den Joik – den Oberton-Gesang der Samen Finnlands – oder indische Ragas zu vernehmen. Dann wiederum meint man eine der großen amerikanischen Scat-Sängerinnen vor sich zu haben. Mit ihrer vier Oktaven abdeckenden Stimme und ihrer improvisatorischen und koloristischen Vielfalt versteht Karolina Glazer, die verschiedensten Facetten der Weltmusik und des Jazz zu einem ganz neuen Sound zu verschmelzen. In einigen ihrer Stücke arbeitet die polnische Stimmakrobatin zudem mit Zuspielbändern, auf denen ebenfalls ihre Stimme zu hören ist. Auf diese Weise begleitet sie sich mit ihrer eigenen Stimme und lässt so ein mehrstimmiges Klanggebilde entstehen, das in sich homogen ist und das doch aus den unterschiedlichsten vokalen Elementen zusammengesetzt ist. Fest steht: die Musik der 1982 in Gliwice geborenen Sängerin ist eine wahre Gute-Laune-Musik, bei der man sich einfach zurücklehnen möchte und in der man sich sofort zu Hause fühlt.