Der Jazz in Deutschland hatte eine Stimme: Inge Brandenburg. Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, frühzeitig gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen, 1960 plötzlich als beste europäische Jazzsängerin gefeiert, vom Time Magazin mit Billie Holiday verglichen, auf Händen getragen von den Musikern – und ignoriert und (erfolglos) auf Schlager reduziert von der deutschen Plattenindustrie. Ein Frauenschicksal der 1950er und 60er Jahre, einer Zeit, in der es in Deutschland keinen Platz gab für selbstbewusste Frauen mit überregionalen Träumen, mit dramatischem Interpretationsstil und einer emanzipierten Erotik. Erst durch SING! INGE, SING! wird es möglich, eine große deutsche Künstlerin zu entdecken! Auf einem Münchener Flohmarkt entdeckte vor einiger Zeit ein Sammler ein altes Fotoalbum mit Bildern einer attraktiven Frau, die ihm völlig unbekannt war. Es handelte sich um Deutschlands verstorbene Jazzsängerin Nummer Eins, Inge Brandenburg (1929–1999). Der Sammler erwarb einen Teil ihres Nachlasses und wollte mehr erfahren. Gemeinsam mit dem Berliner Filmemacher Marc Boettcher (Rosenstolz – Wir sind Wir!; Alexandra – Die Legende einer Sängerin; Strangers In The Night – Die Bert Kaempfert Story; Ich will alles – die Gitte Haenning Story) tauchte er in ein Leben voller Entbehrungen, Sehnsüchte und Exzesse ein. In vierjähriger Recherche entwickelte dieser aus zahllosen Ton- und Bildfragmenten ein facettenreiches Porträt, das auf einen ergänzenden Kommentar verzichtet und Inge Brandenburg selbst ihre eigene Geschichte erzählen lässt. So wird nicht nur ein zu Unrecht in Vergessenheit geratener Star wiederentdeckt, sondern gleichzeitig ein wichtiges Stück deutscher Zeit- und Kulturgeschichte erzählt. Am 7. Oktober erschien die CD zum Film mit 22 meist unveröffentlichten Titeln der Sängerin. Binnen kurzer Zeit stieg sie auf Platz in den Jazz Vocal Charts bei Amazon und war kurze Zeit vergriffen. Eine weitere Bestätigung für die sensationelle Wiederentdeckung eines Juwels!