Dem gegenüber steht seine andere musikalische Seite, die in seine heutige Karriere als improvisierender Musiker und Komponist mündete. Dies begann 1989 mit seiner Mitwirkung bei der Punk-Jazz Band “So Nicht!” mit Michael Wertmüller (dr); 1990 nahm er mit dieser Gruppe seine erste eigene Komposition auf. Aus dieser Zeit stammt auch seine musikalische Beziehung zu seinem langjährigen Künstlerkollegen Philipp Schaufelberger (guitar), er arbeitete damals auch mit dem Schlagzeuger Lucas Niggli. Nachdem er 1991 am “Banff Jazz Workshop” in Kanada teilgenommen hatte (wohin er 1999 und 2000 als Dozent zurückkehren sollte), kam er erstmals nach New York, wo er von 1992 bis 1993 am Mannes College of Music bei Conrad Herwig, David Taylor, Richie Beirach, Billy Hart, Phil Markowitz und anderen studierte.1992 kehrte er erneut nach Banff zurück und spielte im dortigen Opernorchester Carmen und Zimmermanns „Die weiße Rose“. Im folgenden Jahr folgte am selben Ort eine intensive Arbeitsphase als Long Term Resident, während der er u.a. mit dem Flötisten Robert Dick zusammenarbeitete.
1995 begann seine bis heute anhaltende Beziehung zu Big Bands, als er an Projekten mit Phil Woods/Benny Bailey sowie Joe Lovano/Kenny Werner beteiligt war. 1996 übersiedelte Christophe Schweizer nach New York. Dort führte er seine „Beziehung“ zu den Jazzorchestern weiter: er tourte mit der George Gruntz Concert Jazz Band in Russland (1997 in Ägypten, 1998 Kanada und Europa, 2003 Auftritte in New York); erste Auftritte mit der Mingus Big Band, mit der er 2002 in Europa im Frühling und Sommer zu hören war, ausserdem beim Playboy Jazz Festival in Los Angeles und 2005 in Portugal); und mit dem Maria Schneider Jazz Orchestra. Diese musikalische Seite setzte er als zeitweises Mitglied der NDR Big Band 1998 (Bass Trombone) fort, und er agiert er seit 2002 in der Guimaraes Festival Big Band (Portugal) unter der Leitung von Bob Mintzer, Gianluigi Trovesi und Kenny Wheeler, u.a. mit Eric Vloeimans und Nguyen Le. 2003 war er Leadposaunist des EBU Jazz Orchestras in Istanbul, und seit dem Jahr 2005 gehört er zum Kreis der Jazz Big Band Graz. In kleineren Ensembles ist Schweizer als Sideman u.v.a. mit Lee Konitz, Steve Swallow, Dave Douglas, und Paulo Moura aufgetreten.
Die intensivste Seite aber des Künstlers Christophe Schweizer ist diejenige, die er als Komponist und Interpret eigener Schöpfungen auslebt. So gründete er eine Vielzahl eigener Ensembles, beginnend 1994 mit NORMAL GARDEN, mit der er für Mons Records im Studio war. Erste Tournee 1996, in diesem Jahr auch eine noch unveröffentlichte Aufnahme mit u.a. Seamus Blake (ts), Johannes Weidenmüller (b), Tom Rainey (dr). 1998 zweite Europatournee mit u.a. Alex Sipiagin (tp) Donny McCaslin (ts), Billy Hart (dr). In dieser Besetzung nahm er “Physique” für Omnitone auf (Release 2002) und ging 2000 in Europa auf Tour.Christophes nächstes und ambitioniertestes Projekt, 5SIX, wurde 1996 geboren. Erste Aufnahmen 1998, erste Europa-Tour 2000 und CD-Aufnahme. Veröffentlichung des Debutalbums PORTAS 2001, Tourneen im Frühling dieses Jahres und 2002, 2003 war er mit dieser Band einen Monat in Europa unterwegs und nahm ein neues Album auf, dessen Veröffentlichung ansteht. Im Herbst 2005 erneut Europatournee.Als drittes Projekt entstand „Full Circle Rainbow“, inspiriert durch seine Faszination für die Hammond-Orgel. Erste Konzerte 1997, gefolgt von einer ausgedehnten Europatournee 1998, in Partnerschaft mit seinem lamgjährigen musikalsichen Weggefährten Ohad Talmor. Neuerliche Tour 1999, Live-Aufnahme in Berlin mit einem Teil der aktuellen Veröffentlichung von DUAL ORBIT, der zweite Teil wurde später in New York aufgenommen. Griechanland-Tour im Jahr 2000, Europa-Tour 2004, neue Aufnahmen und Konzerte in Euopa 2005.Im Jahr 2000 kam es zum vierten Ensemble, einem Quintett, das jetzt den Namen MOONSUN trägt mit u.a. Dave Binney. 2003 ging er mit der Band ins Studio (kommende Veröffentlichung). Diese Gruppe war im Frühjahr 2004 erstmals in Europa zu hören, unter anderem am Braga Jazz Festival in Portugal. 2001 wurde QUADRANT X, mit Mark Dresser, Loren Stillman und Dan Weiss gegründet, im April 2003 folgte schliesslich das Debut des improvisierenden „elektronischen“ Sextetts “NORMAL COLLISION”.
Als Komponist wurde 1997 sein “4-1” vom Brahms Festival Thun in Auftrag gegeben (Finalist des ASCAP Morton Gould Awards for Young Composers 1998), ebenso wie seine Komposition für Tape, Posaune und Schiffshörner 1999. 2004 arrangierte er für die NDR Big Band die Joe Zawinul-Komposition „Unknown Soldier“ zu einer Suite, deren Produktion er auch leitete (mit Stéphane Galland, dr, als Gast), und arbeitet zur Zeit an einem eigenen Werk für dieses Ensemble. Ausserdem ist ein Werk für Streichquartett in Arbeit, sowie ein Projekt für das Trio “Speedmaster“, das Schweizer 2004 in Berlin initiierte.
2002 wählte er Hamburg zu seinem zweiten Domizil neben New York. Hier gründete er ein Duo mit Schlagzeuger Michael Werthmüller (Premiere am Hamburg Festival), aus dem mittlerweile „Speedmaster“ mit dem Gittarristen Olaf Rupp hervorgegangen ist, und begann Solokonzerte zu geben.
Christophe Schweizer ist nach wie vor als Sideman in zahlreichen Projekten in Deutschland, Polen (Adam Pieronczyk Amusos), Holland, Portugal, Österreich, der Schweiz, und den USA (Lee Konitz) aktiv, die ihn unter anderem auch in den fernen Osten (China, Vietnam, Thailand, Taiwan) führen.
In der jüngeren Zeit war er 2004 auf drei Europatourneen mit eigenen Projekten unterwegs. Einmal mit FCR im Januar des Jahres, unter anderem an der MIDEM-Musikmesse in Cannes, dann mit MOONSUN, und im Mai mit einer Quintettversion von FCR, der unter anderem der Schlagzeuger Gene Jackson und der Gitarrist Nguyen Le angehörten. Diese Gruppe war auch in der Konzertreihe des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg zu hören. Ein Auftritt mit Lee Konitz am North Sea Festival in Den Haag und ein Projekt mit Kenny Wheeler und dem Guimaraes Jazz Orchestra in Portugal gehörten ebenso wie mehrere Reisen nach Ostasien und die schon erwähnte Produktion am Norddeutschen Rundfunk zum Kalender.
2005 arbeitet Schweizer erstmals mit der Jazz Big Band Graz zusammen. Daneben stehen eine weitere Produktion eigener Musik mit dem NDR, sowie erneut Reisen nach Asien und Südamerika auf dem Programm. In Arbeit ist ein neues Programm mit FCR, jetzt besetzt mit Ohad Talmor (s), Sam Bar Sheshet (org), und Tyshawn Sorey (dr), das im November / Dezember erstmals in Europa zu hören sein wird. 5SIX7 wird im Oktober mit dem aktuellen Repertoire „Anima“ vorgestellt. Im März 2006 steht dann die Premiere eines Trios mit dem Arkadij Shilkloper und Markus Stockhausen an.
Termin-Infos und Anfahrt
Eintritt
12 EUR(für mögl. Ermäßigungen s. Seitenleiste)
Das wird gespielt
Jazz aus HamburgDatum
27.04.2012Uhrzeit
21:00 UhrEinlass
ab 20:30 UhrOrt
Jazzclub BirdlandAdresse
Gärtnerstraße 122, 20253 HamburgAnfahrt und Parkmöglichkeiten
ab S-Bahnhof "Holstenstraße" mit dem "Bus20" oder "Bus25" Richtung "S-Bahnhof Rübenkamp" oder "Sachsenstraße". Haltestelle "Goebenstraße" aussteigen. Hinterhof-Keller unterhalb des Musikalienhandels PMS.Zur Location
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