ORNETTE: MADE IN AMERICA (FILM)
Porträt des Freejazz-Pioniers Ornette Coleman durch die Independant Cinema-Ikone Shirley Clarke, deren letzter Film nicht nur einen extrem eigenständigen Künstler nahebringt, sondern in seiner Machart selbst ein Manifest für die schöpferische Freiheit ist. Wir sehen eine brandneue 35mm-Kopie, nachdem der Film im Auftrag von MILESTONE frisch restauriert wurde. (Das New Yorker DVD-Label kümmert sich seit 1990 rührend um Wiederveröffentlichungen des unabhängigen -insbesondere amerikanischen- Kinos.)
“Was auch immer die Idee ist, es wird nie etwas sein, was du einer anderen Person so erklären kannst, dass sie es genau versteht … also spiel einfach die Musik.” So äußerte sich Ornette Coleman und so drehte Shirley Clarke ihren Film ORNETTE: MADE IN AMERICA, mit dem sie ihn porträtierte: Er beginnt mit seiner Symphonie “Skies of America” und endet im Applaus. Dazwischen lässt sich die ehemalige Tänzerin auf die Musik ein, auf das bewegte Leben des Pioniers des Free Jazz, auf seine Bilder. Nebenher verhandelt sie Fragen des Dokumentarfilms, indem sie Talking Heads von TV-Bildschirmen rahmen lässt, eine Kindheit voller Diskriminierung, aber auch eine Mondlandung in Szene setzt.Der Erfinder der „Harmolodics“, der gern Architekt oder Hirnforscher geworden wäre, hatte einen Wahlverwandten: Buckminster Fuller, Erfinder der geodätischen Kuppel. Eine solche findet sich auf dem Performing Art Center „Caravan of Dreams“, das, benannt nach Tausendundeiner Nacht, 1983 in Colemans Heimatstadt Fort Worth, Texas, mit Auftritten von ihm und seiner Prime Time Band und in Anwesenheit von Brion Gysin und William S. Burroughs eröffnet wurde. Von hier aus geht die Reise nach Berkeley, Italien, Marokko und Nigeria.Shirley Clarke (eigentlich: Shirley Brimberg), 1919 in New York geboren, studierte nach einem Tanzstudium Film am City College of New York. 1961 drehte sie ihren ersten abendfüllenden Spielfilm, die Adaptation des erfolgreichen gleichnamigen Living Theater-Stückes THE CONNECTION. Die Vorführung des Films war in den USA lange Jahre verboten. Sie ist Mitbegründerin der Filmmakers’ Coop zum autonomen Verleih experimenteller Filme. Ab Mitte der 1970er Jahre unterrichtete Shirley Clarke Film und Video an der University of California (UCLA). Parallel dazu experimentierte sie mit Live-Video-Performances und kehrte auf diese Weise zu ihren Wurzeln als Tänzerin zurück. Shirley Clarke starb 1997 in Boston, Massachusetts.(bearbeitete Quelle: Katalog Forum/Berlinale 2012)
weiterführende Links:http://www.ornettecoleman.com/http://en.wikipedia.org/wiki/Shirley_Clarkehttp://www.milestonefilms.com
einige Kurzfilme von Shirley Clarke sind völlig legal hier zu sehen:http://www.ubu.com/film/clarke_shorts.html
Termin-Infos und Anfahrt
Das wird gespielt
FilmDatum
11.05.2012Uhrzeit
19:00 UhrEinlass
ab 18:30 UhrOrt
B-MovieAdresse
Brigittenstr. 5, 20359 HamburgZur Location
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