Es gibt diese Art von Musiker. Die sind seit Jahren und Jahrzehnten dabei, wirken hier an einer CD-Produktion mit, sind dort auf Tour oder tauchen im Abspann einer Film- oder Fernsehproduktion auf. Der Hintergrund ist der Ort, an dem sie sich eingerichtet haben. Hier sind sie weitgehend ungestört, hier können sie an ihrer Musik arbeiten, können nach Herzenslust drechseln, schmirgeln, schleifen, bis schließlich jeder Ton so sitzt, wie es ihrer persönlichen Vision entspricht. Gesang, Akustikgitarre, Kontrabass und African Percussion: Jamina Achour, Sängerin mit französisch-maghrebinischen Wurzeln, die am Lee Strasberg Theatre Institute in New York eine Schauspielausbildung absolvierte; Hinrich Dageför, den die Pickings der Folkgitarristen an die Gitarre brachten. Seit bald 30 Jahren musiziert er mit Dumisani Mabaso in verschiedenen südafrikanischen Besetzungen wie z.B. dessen Band DUBE. Der Percussionist wurde in Soweto geboren und kam mit der Formation SOUNDS OF SOWETO nach Europa, wo er Hamburg zu seinem Wohnsitz machte. Stefan Wulff – ein Bassist, der vor bald 40 Jahren mit seinem Bruder die Folkband OUGENWEIDE gründete, mit der er das Spektrum und das Instrumentarium des Genres stetig erweiterte und seit vielen Jahren gemeinsam mit Hinrich Dageför die Musik zu vielen Fernsehfilmen beiträgt – Vier Musiker, die sich lange kennen und schätzen und sich jetzt in der Band DAGEFOER zusammen gefunden haben. Tender Breeze heißt das erste Album. Im sensiblen und seit langem vertrauten Miteinander haben DAGEFOER zu einem eigenen, sehr fein gewirkten Klang gefunden. Filmmusik trifft auf Jazzelemente, Kwelamusik auf Singer-Songwriter und Chanson. Ihre Musik gleicht einem langen, ruhigen Fluss, der unaufhaltsam und unangestrengt immer in Bewegung ist. Der manchmal seine Oberfläche in zierliche Kräuselwellen legt, manchmal über die eine oder andere Stromschnelle hüpft oder gar eine Klippe hinab springt. Doch bleibt das Klangbild des Quartetts stets fragil und differenziert, nahbar und menschlich, prallvoll mit Erfahrung. Jamina Achour und Hinrich Dageför erzählen in ihren zumeist englisch- und manchmal französischsprachigen, durch und durch erwachsenen Texten von Verlieren und Finden, von der fundamentalen Einsamkeit der Menschen und dem (zumeist) vergänglichen Glück, wenn sie für einen Moment in Vergessenheit gerät. Trotzdem geht, bei aller Melancholie, eine heitere Gelassenheit von dieser Musik aus. Vielleicht, weil hier Gesang und Musik mit großer Intimität zusammenfinden. Oder weil Dagefoer ihre Zuhörer, behutsam und vornehmlich akustisch instrumentiert, durch strahlende Melodien führen. Nach heute klingt das – und doch so zeitlos und selbstverständlich, als würde uns diese Musik schon seit Generationen begleiten.Label: blue pearls music Vertrieb: Indigo – CD 960432.Weitere Infos unter: https://www.facebook.com/pages/Dagefoer/138988922897758?ref=hl#