Jon Irabagon ist ein typischer Vertreter einer neuen Generation von Jazzmusikern, die nach Wegen jenseits der alten Gegensatzpaare sucht – hot oder cool, schwarz oder weiß, Tradition oder Moderne. All das ist für ihn nicht mehr relevant.” Irabagon (geboren 1979) ist philippinischer Abstammung, studierte in Chicago, lebt und arbeitet derzeit in New York, wo er u.a. in Bands von Peter Evans (Mostly Other People do the Killing) oder Mary Halvorson mitarbeitet und eigene Projekte mit Kollegen wie Mike Pride oder Tom Rainey leitet. Nach Schorndorf kommt er nun mit einem ganz traditionell besetzten Bass-Schlagzeug Trio: Mark Helias am Bass und am Schlagzeug Barry Altschul, letzterer ein Veteran des experimentierfreudigen Jazz und beide schon in den 70ern in Bands von Anthony Braxton zur Stelle. 

In immer neuen Windungen kreist die Musik auf der vorgegebenen, sechzehn Takte langen Bahn. Hier kann Irabagon sein Spiel entfalten und führt es, angetrieben von dem druckvollen und flexiblen Swing, den Altschul und Helias entwickeln, immer weiter und weiter. Ein Motiv entwickelt sich aus dem anderen; die melodischen Wendungen greifen nahtlos ineinander und münden in einen grandiosen, alles mit sich reißenden Stream of Consciousness. Kein Verschnaufen, kein Durchatmen. Der Sog der Musik entwickelt eine Dringlichkeit, wie man sie lange nicht mehr in diesem Terrain hörte. (DIE ZEIT)